IMMER AM BALL mit Werner Rohrer
29.08.2025 SportWas nach der bitteren 0:5-Auswärtspleite gegen Bodö/Glimt im Hinspiel der Champions-League Play-offs bereits so gut wie feststand, wurde am vergangenen Dienstag im Wörthersee-Stadion endgültig Wirklichkeit. Sturm Graz gewann das Rückspiel gegen die Norweger zwar mit 2:1, ...
Was nach der bitteren 0:5-Auswärtspleite gegen Bodö/Glimt im Hinspiel der Champions-League Play-offs bereits so gut wie feststand, wurde am vergangenen Dienstag im Wörthersee-Stadion endgültig Wirklichkeit. Sturm Graz gewann das Rückspiel gegen die Norweger zwar mit 2:1, doch schieden die Schwarz-Weißen letztendlich mit einem Gesamtscore von 2:6 klar aus. Damit ist erstmals seit der Saison 2019/20 kein österreichischer Verein in der Champions-League-Gruppenphase vertreten. Für Sturm-Graz-Trainer Jürgen Säumel blieb am Ende nur ein Fazit: „Die zwei Spiele haben gezeigt, dass wir in der Euro-League momentan besser aufgehoben sind.“ Damit hat der Coach sicherlich recht, doch mit dem derzeitigen Kader werden es die Grazer auch dort schwer haben. Die derzeitige Transferpolitik von Sturm ist jedenfalls nicht ganz durchschaubar. Es ist ja recht und schön auf junge Spieler zu setzen, aber nur mit Youngsters geht es auch nicht. Wenn wie kolportiert jetzt auch noch William Böving den Verein verlässt, ist endgültig Feuer am Dach. Wie eng im Fußball Freud und Leid beieinander liegen sieht man zur Zeit bei Austria Wien. Die Veilchen verloren in der vergangenen Runde zu Haue gegen Hartberg mit 1:3 und haben damit nach vier Spielen erst einen Punkt am Konto. Das ist der schlechteste Ligastart seit 68 Jahren und so gab es nach dem Hartberg-Spiel auch Tränen im Lager der Violetten. In der Vorsaison kämpfte die Austria bis zur letzten Minute um den Meistertitel und belegte am Ende den 3. Platz. Angesichts dieses Erfolges ersparte sich die Vereinsführung im Sommer einen Kaderumbruch, denn an einen Fehlstart verlor in Favoriten niemand einen Gedanken. 92 Tage später ist vom Aufwind der letzten Saison keine Rede mehr. Neben den Bundesligapleiten gab es für den Wiener Tradtionsverein in der 1. Cuprunde eine blamable 2:3-Niederlage gegen Voitsberg und auch im Europacup schied man gegen Banik Ostrau aus. Die sportliche Führung von Austria Wien ist nach den Misserfolgen jedenfalls stark angezählt. Trainer Stephan Helm wurde bis vor kurzen von allen Seiten noch der Rücken gestärkt, ob der Coach aber die letzte Niederlage übersteht sei dahingestellt. Die größte Kritik der Fans gilt Sportdirekor Jürgen Werner. Der 63-jährige ist vielen Leuten im Verein ein Dorn im Auge. Es wird jedenfalls spannend zu sehen sein, wie es bei der Austria in den nächsten Tagen weitergeht. Am morgigen Samstag mit Beginn um 19.30 Uhr geht das dritte Grazer Meisterschafts-Derby seit dem Aufstieg des GAK in die erste Bundesliga über die Bühne. Die bisherigen zwei Duelle haben die Schwarz-Weißen gewonnen und auch morgen ist der Meister in der Favoritenrolle. Es ist zu hoffen, dass sich die Fans der zwei Vereine im Griff haben und Ausschreitungen ausbleiben. Wenn in dieser Hinsicht wiederum etwas passiert, ist den „sogenannten Fans“ wohl nicht mehr zu helfen.