Seit ewigen Zeiten ist der Dollar die dominierende Weltwährung. Weit mehr als die Hälfte des Welthandels und ein noch grö- ßerer Teil der Währungsreserven werden in Dollar abgewickelt. Ein nicht unerheblicher Teil des amerikanischen Wohlstandes fußt auf dieser ...
Seit ewigen Zeiten ist der Dollar die dominierende Weltwährung. Weit mehr als die Hälfte des Welthandels und ein noch grö- ßerer Teil der Währungsreserven werden in Dollar abgewickelt. Ein nicht unerheblicher Teil des amerikanischen Wohlstandes fußt auf dieser Tatsache, da sich Amerika aufgrund der Sonderstellung der Währung deutlich leichter im Ausland verschulden kann. Immerhin braucht man rund um den Globus Dollars, um Handel zu betreiben und seine eigene Währung zu stützen. Diese Tatsache scheint durch die angekündigten Zölle jetzt zumindest ein wenig ins Wanken zu kommen.
So hat die Ankündigung der Zölle eine große Verunsicherung an den Börsen verursacht. Üblicherweise führt das ganz automatisch zu einem Kursanstieg bei amerikanischen Anleihen, was sinkende Zinsen bedeutet. Jetzt ist das ganz anders, der Dollar fällt, die Kurse fallen und die Zinsen steigen. Gleichzeitig eilt das Gold von einem Rekordhoch zum nächsten. Der Grund der ganzen Verwerfungen ist recht eindeutig: Die Märkte machen sich Sorgen um die Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft und suchen sichere Häfen für ihr Erspartes.
Das ist im Moment noch keine Zeitenwende und an der Vorherrschaft des Dollars wird sich zunächst wenig ändern. Die Warnsignale sind allerdings laut, das Vertrauen der Finanzmärkte, der Konsumenten und der Unternehmen schwindet zusehends. Es wäre dringend zu hoffen, dass Donald Trump die Zeichen der Zeit erkennt und sich wieder auf die Stärken der amerikanischen Wirtschaft besinnt. Denn verlorenes Vertrauen kann selbst die stärkste Volkswirtschaft im innersten Kern erschüttern, mit nicht absehbaren Folgen.
Franz Wallig