Der Bienenzuchtverein Mittleres Ennstal lädt am Donnerstag, dem 29. Mai, zum „Tag des offenen Bienenstocks“. Von 10 bis 17 Uhr geben erfahrene Imker Einblicke in die Bienenzucht und Honigernte. Neueinsteiger können Imkerpaten kennenlernen.
...
Der Bienenzuchtverein Mittleres Ennstal lädt am Donnerstag, dem 29. Mai, zum „Tag des offenen Bienenstocks“. Von 10 bis 17 Uhr geben erfahrene Imker Einblicke in die Bienenzucht und Honigernte. Neueinsteiger können Imkerpaten kennenlernen.
„Eigentlich wollte ich Landwirt werden, gelandet bin ich in der Bienenwirtschaft“, schmunzelt Wolfgang Schmeißl aus Aigen. Der 64-Jährige hat sein Leben der Imkerei verschrieben. Seit 42 Jahren hält Schmeißl Bienen, derzeit sind es fast hundert Völker. Dazu hat er vor zehn Jahren einen Stall in Aigen zu Verarbeitungs- und Lagerräumen umfunktioniert. Am kommenden Donnerstag öffnet er – gemeinsam mit dem Bienenzuchtverein Mittleres Ennstal – nicht nur seine Türen, sondern auch seine Bienenstöcke. Vor Ort können Besucher die verschiedenen Schritte der Honigproduktion selbst erleben.
Vom Kleinkind bis zum Profi
Geboten ist geballtes Fachwissen erfahrener Imker. Interessierte sind eingeladen einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. „Ich gebe gern mein gesamtes Wissen weiter, das ich mir über die Jahrzehnte angeeignet habe“, sagt Schmeißl. Das sind einerseits Erkenntnisse auf dem neuesten Stand der Wissenschaft, andererseits auch selbst entwickelte Systeme und Gerätschaften, die die Arbeit erleichtern und den Bienen zugute kommen. Doch nicht nur erfahrene Imker und Honigkonsumenten können sich Tipps abholen. Für kleine Gäste hat der Bienenzuchtverein Wissenswertes rund um Biene und Honig kindgerecht aufbereitet. „Wir möchten zeigen, wo der Honig herkommt und wie ein Bienenvolk funktioniert“, sagt Manfred Schaunitzer vom Bienenzuchtverein. Wer sich traut, darf gemeinsam mit einem Profi den Blick in ein Bienenvolk werfen, Schutzausrüstung zum Ausleihen ist dazu vorhanden.
Arbeit und Fachwissen
Imkern liegt im Trend. Viele junge, ambitionierte Imker legen sich Bienen zu. Den eigenen Honig für das Frühstück selbst zu produzieren und dabei für die Natur zu arbeiten, klingt nur allzu verlockend. Es reicht allerdings nicht, sich einfach Bienen anzuschaffen, weiß Wolfgang Schmeißl: „Die Bienenzucht erfordert Arbeitseinsatz und die Aneignung von Fachwissen. Es ist mehr als ein Hobby.“ Da kann es für einen Neueinsteiger schon einmal unübersichtlich werden. Im schlimmsten Fall haben Imkerfehler den Verlust der Völker zur Folge. Ein Grund, weswegen viele Jungimker wieder das Handtuch werfen.
Paten für Jungimker
Dem Bienenzuchtverein Mittleres Ennstal ist es ein Anliegen, die Leidenschaft seiner Mitglieder an die nächste Generation weiterzugeben. Durch unnötiges Scheitern könne man schnell die Motivation verlieren. Dem wolle man entgegengewirken, sagt Manfred Schaunitzer: „Eine Mannschaft aus erfahrenen Bienenzüchtern stellt sich als Imkerpate für Neueinsteiger zu Verfügung. Das sind Ansprechpartner, die Jungimker unter ihre Fittiche nehmen und auch bei Unsicherheiten und Rückfragen erreichbar sind.“ Viele Anfängerfehler können vermieden werden, wenn man jemanden hat, auf den man zurückgreifen kann. Manchmal reicht es Kleinigkeiten zu berücksichtigen, die vor großem Schaden bewahren. Beim „Tag des offenen Bienenstocks“ gibt es Gelegenheit, nicht nur die Honigproduktion kennenzulernen, sondern auch Kontakte zu Imkerpaten zu knüpfen.