Im Museum „Zeitroas“ in Ramsau hielt Dr. Josef Hasitschka einen eindrucksvollen Vortrag unter dem Titel „150 Jahre Ramsauweg über die Hunerscharte auf den Dachstein“.
„Am umständlichsten war damals die Besteigung vom steirischen ...
Im Museum „Zeitroas“ in Ramsau hielt Dr. Josef Hasitschka einen eindrucksvollen Vortrag unter dem Titel „150 Jahre Ramsauweg über die Hunerscharte auf den Dachstein“.
„Am umständlichsten war damals die Besteigung vom steirischen Ennstal aus“, erläuterte Dr. Hasitschka. „Man musste den Umweg über den Salzburger Teil der Bachlalm über die Windlegerscharte am Torstein vorbei, über den oberösterreichischen Gosaugletscher nehmen.“ Besondere Eindrücke vermittelte der Referent durch historische Quellen. So berichtete Pater Gabriel Strobl vom Stift Admont von Vorbereitungen für eine Besteigung am 9. August 1869, die er gemeinsam mit dem Filzmooser Bergführer Johann Gappmayr unternahm. Ihre „Ausrüstung“ war schlicht: Brot, Speck, Moschbeerbranntwein (Vogelbeerschnaps), eisenbeschlagene Bergstöcke, spitzgenagelte Schuhe, eine Hacke und ein Seil. „Steigeisen wurden als unnötig zurückgelassen.“ Erst durch die Entdeckung des Aufstiegs über die Hunerscharte im Jahr 1875 wurde der Dachstein für Bergsteiger leichter erreichbar.
Eine entscheidende Beobachtung machte der Ramsauer „Auhäusler“ Johann Schrempf: Einst auf einer „Gemspürsch in der Schwadering“, anfangs der Sechzigerjahre, beobachtete er Gämse über die Wand zur Hunerscharte hinaufsteigen. Er meinte, dass dort für einen guten Steiger auch die Möglichkeit hinaufzukommen vorhanden sein müsse, und entdeckte so den neuen Ramsauer Dachsteinweg. Rund 70 Besucher lauschten gespannt den Ausführungen von Dr. Hasitschka. Für musikalische Zwischentöne sorgte Josef Huber, der mit seiner „Steirischen“ die Pausen auflockerte und den Abend schwungvoll abrundete. Am 18. September wird in der Musikschule Schladming ein weiterer Vortrag von Josef Hasitschka veranstaltet. Thema: „Vom Wandern zu 300 wilden und stillen Wassern“.