Jedes Jahr am 3. Mai ist internationaler Tag der Pressefreiheit. Dieser Tag erinnert daran, wie wichtig freie und unabhängige Medien für unsere Demokratie sind. Ein Blick über die Ländergrenzen zeigt, dass dies vielerorts noch keine Selbstverständlichkeit ...
Jedes Jahr am 3. Mai ist internationaler Tag der Pressefreiheit. Dieser Tag erinnert daran, wie wichtig freie und unabhängige Medien für unsere Demokratie sind. Ein Blick über die Ländergrenzen zeigt, dass dies vielerorts noch keine Selbstverständlichkeit ist.
Auch Österreich verfehlt seit Jahren die Top 20 im internationalen Ranking. Wie Österreich heuer abschneiden wird, war zu Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Klar ist allerdings, dass es mit der Pressefreiheit in Österreich die letzten Jahre steil bergab ging.
2025 liegt der Fokus am Welttag für Pressefreiheit vor allem auf dem Einfluss künstlicher Intelligenz. Künstliche Intelligenz (kurz: KI) ist längst in unserem Alltag angekommen – auch im Journalismus. Sie kann uns dabei helfen, schneller Texte zu schreiben, Bilder zu generieren und große Datenmengen zu analysieren. In vielen Redaktionen großer und kleiner Medien werden diese Technologien bereits genutzt, um Zeit zu sparen oder bessere Recherchen zu ermöglichen. Doch KI bietet neben den Chancen auch unzählige Risiken. In Sekundenschnelle können so falsche Informationen erstellt und verbreitet werden. Künstlich erzeugte Texte, Bilder oder sogar Videos wirken oft täuschend echt, obwohl sie komplett frei erfunden wurden. Für Leser/innen wird es so immer schwieriger, Wahrheit und Manipulation zu unterscheiden, während JournalistInnen damit kämpfen, gehört und geglaubt zu werden.
Wie KI die Pressefreiheit gefährdet
Auf lange Sicht gesehen, kann KI durchaus zum Problem für die Pressefreiheit werden. Wenn beispielsweise autoritäre Regierungen KI nutzen, um kritische Medien zu zensieren oder Journalist/ innen zu überwachen. Auch das gezielte Verbreiten von Desinformation über soziale Medien kann freien Medien Steine in den Weg legen. Außerdem entstehen neue ethische Fragen: Wenn ein Artikel von einer Maschine geschrieben wurde – sollte das dann klar erkennbar sein? Wer trägt die Verantwortung, wenn Fehler passieren oder falsche Inhalte veröffentlicht werden?
Pressefreiheit in Österreich
Auch wenn man es Österreich nicht sofort anmerkt, ist unsere Pressefreiheit noch ausbaufähig. Österreich liegt im aktuellen weltweiten Ranking von „Reporter ohne Grenzen“ nur noch auf Platz 32 – vor zehn Jahren war es noch Platz 11. Kritisiert werden hierzulande die enge Verbindung zwischen Politik und Medien, beispielsweise durch intransparente Inseratenvergabe. Auch mangelnder Schutz für investigative Journalisten wird bemängelt.
Warum der 3. Mai wichtig ist
Auch wenn der internationale Tag der Pressefreiheit kein Feiertag ist, hat er dennoch eine tiefgreifende Bedeutung. Er soll uns an die grundlegenden demokratischen Werte erinnern und daran, welche wichtige Rolle freie Medien darin spielen. Wir alle – Journalisten, Lesende, Politikerinnen – tragen hier Verantwortung. Gerade in Zeiten, in denen neue Technologien wie KI vieles verändern, ist es wichtig, sich klarzumachen: Ohne freien, unabhängigen Journalismus gibt es keine informierte Gesellschaft. Und ohne informierte Gesellschaft keine echte Demokratie.
Elisa Schütz